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Was alles geplant war und nichts geworden ist: Konstanzer Studierende gestalten Ausstellung „GEPLATZTE STADTtRÄUME“ im Kreuzlinger Museum Rosenegg

Das Bild zeigt ein Holzmodell eines Turms

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Wer nach Meersburg pendelt und schon lange von einer Brücke träumt, der kann sich nun im Kreuzlinger Museum Rosenegg das entsprechende Modell anschauen: „GEPLATZTE STADTtRÄUME“ lautet der Titel einer von Architektur- und Designstudierenden gestalteten Ausstellung, die dort bis zum 26. Januar 2025 zu sehen ist. Bei der Vernissage war kaum ein Durchkommen.

Bereits vor sieben Jahren planten das Architekturforum KonstanzKreuzlingen und David Bruder (seit August 2022 Leiter des Kreuzlinger Museums Rosenegg) eine Ausstellung über all die nicht verwirklichten Bauprojekte, die sich in den Grenzstädten Konstanz-Kreuzlingen über die Jahre angesammelt haben. Corona kam dazwischen. Nun ist der Plan umgesetzt, in Kooperation mit der Fakultät Architektur und Gestaltung an der HTWG Konstanz. Dort hatten Prof. Eva-Maria Heinrich und Prof. Eberhard Schlag mit 28 Architektur- und Designmasterstudierenden nur ein Semester Zeit, um aus den umfangreichen Recherchen des Teams um den Museumsleiter eine interaktive Ausstellung zu machen.

Jede Menge Publikum machte sich bei der Vernissage mit einem Plan auf den Weg durch diese Ausstellung, begutachtete, klebte, bewertete und warf schließlich einen Holzwürfel in die Ja/Nein-Boxen der einzelnen Entwürfe. Denn bei jedem Ausstellungsstück ist die Meinung der Betrachterinnen und Betrachter gefragt. Pläne, Infos und Hörstationen sind an schlichten schwarzen Gittern befestigt, besonders prominente Ausstellungsstücke stehen als Karton-Modell im Raum – auch sie eine HTWG-Produktion von Prof. Oliver Fritz mit Architekturstudierenden des dritten und vierten Semesters. Die Modelle geben einen ganz konkreten Eindruck davon, wie es ausgesehen hätte: die Wohnsiedlung auf dem Wasser, das Doppel-Hochhaus direkt auf der Grenze, die Bodenseebrücke zwischen Konstanz und Meersburg oder das „Schwimmende Konzerthaus“. Manche Debatte ist noch gut in Erinnerung – über die Seilbahn zum Beispiel – anderes liegt weit zurück, wie der Petersdom für Petershausen.


Ja oder nein? Besucher können entscheiden, welche Entwürfe sie am liebsten verwirklicht gesehen hätten

Zum Schluss geht der Blick in die Zukunft: Was können wir aus den vergangenen Zukunftsvisionen ableiten? Es werden persönliche Wünsche für Konstanz-Kreuzlingen gesammelt; studentische Entwürfe setzen weitere Impulse. Dann kann sich das Publikum vor Ort begeben: Zusätzlich zur Ausstellung im Museum bietet eine Fahrradtour den Besucher*innen die Möglichkeit, die ausgestellten Entwürfe mithilfe von „Augmented Reality" auf ihren Smartphones vor Ort zu erleben und zu simulieren.

Öffnungszeiten:
20. April bis 26. Januar 2025
Fr, Sa, So: 14 bis 17 Uhr
Museum Rosenegg
Bärenstr. 6, CH-8280 Kreuzlingen